Für Freitag, den 12.07.2024 luden die Fraktion der CDU im Berliner Abgeordnetenhaus und FRÖBEL zum „1. Kindergipfel“ ins Berliner Abgeordnetenhaus. Die Parlamentarier:innen diskutierten mit Kitakindern darüber, was Letztere sich wünschen. Immer wieder gewünscht wurden „Mehr Zeit mit den Erzieher:innen“ und „sichere und saubere Wege zur Kita“, aber (neben vielem Anderen) auch ein Swimmingpool auf dem Dach einer Kita wurde sich gewünscht. Verstehe ich sehr.
Im Anschluss an den Austausch wurde Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch die Wunschliste der Kinder übergeben und sie kam auf dem Podium mit FRÖBEL-Geschäftsführer Stefan Spieker, Milena Lauer vom Berliner Kita-Institut für Qualitätsentwicklung, dem familienpolitischen Sprecher der CDU, Roman Simon und Guido Lange vom Landeselternausschuss Kita sowie dem (erwachsenen) Fachpublikum ins Gespräch über das Kitachancenjahr im Speziellen und Sprachförderung im Allgemeinen.
Das Kitachancenjahr wurde als niedrigschwelliges Konzept breit begrüßt. Applaus gab es für die Zusage von Roman Simon (CDU), dass die Hauptstadtzulage auch für die Beschäftigten der freien Träger kommen solle.
Es entspann sich eine breitere Debatte darüber, wie Kinder mit nichtdeutscher Herkunftssprache die deutsche Sprache erwerben können. Aus dem Publikum kam der Hinweis, dass es etliche Kitas gibt, in denen nur wenige Kinder deutsch sprächen und dass man dieses Thema nicht nur bildungspolitisch, sondern auch im Rahmen der Stadtentwicklung diskutieren müsse. Es gab auch die Anregung, über eine gesteuerte Zuweisung der Kinder in Kitas nachzudenken, um eine Zusammensetzung zu erreichen, die den Spracherwerb erleichtert.
Die Senatorin verwies bei Letzterem auf das Prinzip „Kurze Beine, kurze Wege“ und dass das für sie bedeute „Ressourcen steuern, Zuwendungen verbreitern, weitere Professionen dazuholen.“
Stefan Spieker stellte dar, dass „Nichtdeutsche Herkunftssprache“ (NDH) als Zuschlagstatbestand differenziert betrachtet werden müsse, da dieser nichts über den sozialen Hintergrund der Kinder aussagt und dass vieler der Kinder von ihren Eltern „hoch anregend“ erzogen würden. Er verwies hierbei auch auf Akademikerkinder und/oder Kinder von Expats. Aus dem Publikum kam der ergänzende Hinweis, dass auch vermieden werden müsse, „Bildung und Teilhabe“, also den Bezug von Sozialleistungen und „NDH“ synonym zu denken und dass „NDH“ nicht per se ein Problem sei und deswegen nicht problematisiert werden dürfe. Wichtig ist, dass Kinder Sprechpartner finden, womit sich der Kreis dieses Teils der Debatte schloss.
Milena Lauer vom BEKI stellte immer wieder dar, dass die Qualität der Angebote immer mitgedacht werden müsse, dass Kitas nicht „Zulieferer für die Schulen“ sind und (u.A.) dass Bildungserwerb auch Beziehungsarbeit sei, wodurch sich der Kreis zum Wunsch der Kinder nach „Mehr Zeit mit den Erzieher:innen“ schloss. Guido Lange lobte die Niedrigschwelligkeit des Willkommensgutscheins und stellte dar, dass auch die Kommunikation noch niedrigschwelliger werden sollte.
Eine gute Debatte und ein gutes Format. Danke für die Möglichkeit, dabei zu sein!