Und wieder ist eine Woche um, die Neue steht ins Haus und viel ist passiert:
ich konnte die „beste Schulleiterin Deutschlands“ treffen, hab eine Gesamtkonferenz hinter mich gebracht, mich mit beruflicher Orientierung beschäftigt (mehr demnächst) und im Bezirkselternausschuss über Schulplatzmangel und überfüllte Klassen debattiert (mehr, wenns spruchreif ist).
Die letzten drei Tage habe ich damit verbracht, mit einer Reihe von Menschen viel Kaffee zu trinken, über Bildung zu debattieren, auf dem Berlin-Tag zu schauen, was die Bildungslandschaft gerade umtreibt (jenseits der Personalsuche) und ich war bei der #Unkuerzbar-Demo am Freitag dabei.
Und nach dem Grundschul-Flohmarkt des Jüngsten ist die Woche nun auch schon wieder um und nun sitze ich an meinem Schreib-/Schneide-/Recherchetisch und habe zwei aufgezeichnete Podcasts vor mir.
Außerdem: Bundesarbeitsministerin Bärbel Bas (SPD) hat in dieser Woche verkündet, dass sie die Sanktionierbarkeit armutsbetroffener Menschen und damit auch derer Kinder „bis an die Grenze dessen, was verfassungsrechtlich zulässig ist“ getrieben habe. Marcus Söder (CSU) frohlockte „Das Bürgergeld ist jetzt Geschichte“.
Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber wenn ich jemanden vier Mal anschreibe und er oder sie nicht reagiert, dann gehe ich vorbei, frage nach und biete gegebenenfalls Hilfe an.
Unsere Entscheidungsträger:innen hingegen gefallen sich offenkundig in der Haltung, die Einstellung der Mietzahlung für die gesamte Familie sei die korrekte Reaktion.
Es wird kalt in Deutschland.


Was kommt rein in die Mappe für diese Woche?
Podcastaufzeichnungen mit altbekannten und neuen Gesichtern, ein Ausflug nach Weitweitweg Spandau und viel Schreibtischzeit. Und sicherlich ein paar Veröffentlichungen. Donnerstag stehen die Haushaltsberatungen im Bildungsausschuss an, die nicht langweilig werden dürften. Die Berliner Koalitionspartner haben die Mittel des schulischen Ganztags gehörig zusammengestrichen, die Demokratiebildung einmal kräftig durcheinandergewürfelt und auch sonst ein paar Entscheidungen getroffen, die Diskussionsbedarf auslösen werden und bereits ausgelöst haben. Ich habs mal zusammengefasst.
Das Schuljahr ist noch keine zwei Monate alt und fühlt sich schon wieder an, als wären nie Ferien gewesen. Schön, dass demnächst Herbstferien sind.
Was war noch los?
„Deutschlands beste Schule: Fünf Ideen aus Berlin, die (fast) jede Schule umsetzen kann“
Erstmals hat eine Berliner Schule den Deutschen Schulpreis gewonnen. Die Maria-Leo-Grundschule in Prenzlauer Berg überzeugte mit innovativen Konzepten. Fünf Erfolgsrezepte werden im Beitrag vorgestellt – von Teamteaching über fächerübergreifende Projekte bis zur konsequenten Sprachförderung – und die Frage gestellt, ob andere Schulen davon lernen können.
„Berlin will Kita-Kinder besser fördern: Doch nicht nur Erzieherinnen befürchten das Gegenteil“
Der Senat plant ein neues Kitaförderungsgesetz mit mehr Fachkräften und Sprachförderung. Allerdings warnen Kitaträger und Erzieher*innen, die Reform könne sich ins Gegenteil verkehren. Befürchtet werden höhere Bürokratie und Mehrbelastung. Die Kritik: Die angekündigte Qualitätsverbesserung steht bisher nur auf dem Papier.
„Schwulenfeindliches Mobbing an Neuköllner Rütli-Schule: Ehemann von Berliner Lehrer erhielt Hassbrief und Drohungen“
Der Lebenspartner eines Lehrers wurde monatelang von Jugendlichen bedroht und beleidigt, mutmaßlich durch Schüler der Schule. Der Fall macht auf ein Klima homophober Mobbingvorfälle aufmerksam. Bildungsverwaltung und Polizei ermitteln, wie Hasskriminalität an Schulen künftig verhindert werden kann.
„Bitte nur Kuchen backen?: Warum die Elternbeteiligung an Berlins Schulen oft ins Leere läuft“
Für den Tagesspiegel habe ich mir mal Gedanken gemacht, an welchen Stellen die gute Idee der Elternmitwirkung ins Leere läuft und woran das liegt.
„Erste Annäherung nach vier Jahren: Gewerkschaft und Berliner Senat beginnen Gespräche über Entlastung für Lehrkräfte“
Die Gewerkschaft GEW hat seit 2021 an 23 Tagen für kleinere Klassen gestreikt. Nun kam es erstmals zu einem Treffen mit Bildungssenatorin Günther-Wünsch. Beide Seiten sprechen von einem vorsichtigen Annäherungsschritt, um Lösungen für die Überlastung der Lehrkräfte und überfüllte Klassen zu finden.
„‚Einführung derzeit nicht Bestandteil der fachlichen Planung‘: Stillstand in Berlins Koalition – kein Kompromiss zum Religionsunterricht in Sicht“
Die CDU wollte Religionsunterricht als Wahlpflichtfach einführen, doch im Koalitionsstreit mit der SPD liegt das Vorhaben auf Eis. Im aktuellen Haushaltsentwurf ist dafür kein Budget mehr vorgesehen. Damit bleibt es beim Status quo: Ein Durchbruch für das Projekt „Pro Reli 2.0“ ist nicht in Sicht.
Pressemitteilungen
„Früh übt sich: Kita-Ernährungsbildung als Schlüssel gegen Lebensmittelverschwendung“
Anlässlich des Internationalen Tags der Bewusstmachung von Lebensmittelverlusten und -verschwendung betont der Berliner Kitaverband (VKMK) die Bedeutung früher Ernährungsbildung in Kitas. Kinder sollen spielerisch lernen, achtsam mit Lebensmitteln umzugehen, um Verschwendung vorzubeugen.
„Offener Brief der Berliner Wirtschaft an die Abgeordneten zur geplanten Ausbildungsumlage: Vorhaben schadet dem Wirtschaftsstandort!“
In einem offenen Brief appelliert ein breites Bündnis der Berliner Wirtschaft an das Abgeordnetenhaus, die Einführung einer Ausbildungsplatzumlage zu stoppen. Das neue Gesetz würde Unternehmen in schwierigem wirtschaftlichem Fahrwasser zusätzlich belasten, enorme Bürokratie verursachen und dennoch kein einziges weiteres Ausbildungsverhältnis schaffen, so die eindringliche Warnung von Industrie- und Handelskammer, Handwerkskammer und Unternehmensverbänden.
Jugendpresse und Senat starten Aufruf zum Berliner Schülerzeitungswettbewerb 2025 (SenBJF)
Die Jugendpresse Berlin-Brandenburg lädt auch in diesem Jahr alle Schülerzeitungsredaktionen der Hauptstadt ein, ihre Ausgaben und Beiträge ab sofort beim Berliner Schülerzeitungswettbewerb einzureichen. Ausgezeichnet werden die besten Zeitungen jeder Schulform. Eine Fachjury aus Journalistinnen und Journalisten sowie Vertreterinnen und Vertreter verschiedener Bildungsinitiativen bewertet jeweils eine eingereichte Ausgabe ganzheitlich.